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Eine laute Welt

Wir leben in einer lauten Welt, dachte ich heute nachmittag, als ich, zusammen mit dem Husky dem hektischen Treiben der Stadt entkommen, nach zügigem Anstieg von einem der Hänge des Heiligenbergs auf selbige hinunterblickte. Das ständige Brummen der Motoren dröhnte zu uns herauf. Ein hallendes Krachen, ein plötzliches Knallen, das Quietschen der Straßenbahnen. Polizeisirenen und die von Krankenwagen. Das Schlagen der Kirchturmuhren jede Viertelstunde.
Die Luft war klar heute, und eine steife Brise blies uns entgegen. Kein Trost; denn selbst wenn man an anderen Tagen nichts hört vom Lärm all der von Hast und Arbeit Getriebenen dort unten, so verursachen sie ihn trotzdem, auch wenn es Montag ist oder Freitag oder der letzte Samstag im Monat. Der Wind trägt die Geräusche nicht immer so weit wie heute.

Es braucht schon ein feines Gehör, um da noch das Zwitschern einer Meise wahrzunehmen, die die Nähe des Frühlings spürt, oder das Rauschen des Windes in den Wipfeln der Bäume. Dem Husky freilich entgeht nichts, man möchte manchmal meinen, er hörte selbst das Gras wachsen. Wie muß er die Stadt erst empfinden mit seinen feinen Ohren!
Ach! manchmal wünschte ich, die Menschen würden einmal innehalten, für wenige Minuten bloß, und auf die Geräusche der Erde lauschen oder auf die in ihrer Seele. Doch die Gier nach Selbstbehauptung, materielle und vitale Triebkräfte oder schlicht ökonomische Zwänge lassen ihnen keinen Raum für derlei "Träumereien". Eine laute Welt.

Laut auch der Protest, der sich heute abend völlig unerwartet in meinem Gästebuch entlud, weshalb ich es vorübergehend außer Betrieb gesetzt habe. Ich bin dabei, meine Autoren-Website zu überarbeiten und bitte um ein wenig Geduld.