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Zehn Jahre Schreiben

Zehn Jahre sind eine lange Zeit, wenigstens für Menschen meines Alters. Binnen zehn Jahren kann sich vieles ändern, entwickeln, erneuern. Und doch ist diese Spanne wie ein Fingerschnipsen im Vergleich zur Weltgeschichte oder den Äonen, aus denen sich das Alter des Universums zusammensetzt.

Im späten August 1996 – ich hatte die Idee für eine Geschichte schon lange mit mir herumgetragen – begann ich mit dem Schreiben. (Oder war es schon September? Ach, das spielt wohl keine Rolle.) Ich hatte nicht die Spur einer Ahnung, daß aus den ersten unbeholfenen Versuchen, eine fiktive Geschichte zu Papier zu bringen, eine Abenteuerreise von epischer Breite werden sollte, die mich nicht nur ferne, phantastische Welten entdecken und liebenswerten Figuren begegnen lassen würde. Sondern die mir auch stunden-, bisweilen tagelange Schreibtischarbeit bescheren sollte, ohne die ich heute allerdings niemals so sicher (ich möchte fast sagen: routiniert) mit meinem Arbeitsinstrument, der Sprache nämlich, umgehen könnte.

Tatsächlich habe ich erst durch konsequentes Schreiben, durch unverdrossenes Nachschlagen von Worten und Idiomen sowie durch stetiges Feedback von aufmerksamen Mitmenschen zu meinen Texten gelernt, meinem Hauptanliegen immer mehr gerecht zu werden: dem treffsicheren, punktuell genauen Formulieren von Gedanken. Dabei bin ich natürlich an Grenzen gestoßen, deren eigentlich enger Umkreis sich erst mit viel Übung (Schreiben, Schreiben, Schreiben ...) und entsprechendem Rüstzeug (Lesen, Lesen, Lesen ...) durchbrechen ließ.

Auf diesem Weg war ich freilich noch nicht sehr weit gekommen, als ich im Mai 1998 den letzten Satz meines Erstlings tippte und zum ersten Mal dieses berauschende, erfüllende und doch seltsam leere Gefühl verspüren durfte, welches das Beenden einer Geschichte, eines Buches mit sich bringt. Tatsächlich war die Geschichte noch gar nicht zu Ende, sondern begann erst zu diesem Zeitpunkt, sich wahrhaft zu entfalten. Sie hat heute selbst für mich beängstigenden Umfang erreicht, doch ob ich sie je werde in Gänze erzählen können? Valaréa scheint einfach zu groß zu sein ... Aber ich gebe nicht auf, sondern werde einfach ein “Kapitel” nach dem anderen niederschreiben.

Aufgeben liegt mir ohnehin nicht. Ich fühle mich seit jeher als Einzelkämpfer, und der Weg des Schreibens, den ich 2004 mit aller Konsequenz zu gehen beschlossen habe, hat diese Erfahrung mehrfach – und einige Male auf schmerzliche Weise – bestätigt. Erst in diesem Jahr ist echte, unschätzbare Verstärkung eingetroffen. Wer weiß, vielleicht werde ich schon im kommenden Jahr in dieser waffenlosen Schlacht nicht mehr auf verlorenem Posten kämpfen? Die Voraussetzungen dafür sind jetzt jedenfalls so günstig wie noch nie.

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