Schlag auf Schlag
Einem besuchsreichen Wochenende folgt - wie es aussieht - eine ereignisreiche Woche. Dazu die nervenzerrende Warterei auf die Reaktion einer bestimmten Agentur. Und das alles bei strahlender Sonne und sommerlicher Wärme, die man doch eigentlich draußen und in Ruhe genießen sollte.
Am Samstagabend habe ich, mit einigem Aufschub, die Episode III der legendären Star-Wars-Saga gesehen. Mit gemischten Gefühlen, aber doch mit einiger Zufriedenheit. Wobei mich der Grad der Brutalität doch beunruhigt hat; das ist man aus den fünf früheren Filmen nicht gewohnt. Wie auch immer ...
Die ersten Minuten des Films war ich geistig ohnehin abwesend. Davor lief nämlich ungewöhnlich lange Werbung, und darunter befand sich auch ein Trailer zum ersten Narnia-Film, der im Dezember in die Kinos kommt. Ich habe die Narnia-Bücher zwischen 1994 und 1996 gelesen, die ersten vier in deutscher, die letzten drei in englischer Sprache. "Der König von Narnia", in der chronologischen Abfolge der zweite Band, von Lewis aber zuerst geschrieben (und von mir, wenn ich mich recht entsinne, zuerst gelesen), liegt somit am längsten zurück. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das, was der Trailer zeigt, tatsächlich Lewis' Werk originalgetreu wiedergibt und seine (christliche!) Intention atmet. Man sieht recht viele fremde Wesen, ein bißchen zu viele spektakuläre Schlachten und einen computeranimierten Aslan. Der, wohlgemerkt, doch sehr edel aussieht. Aber das wird nicht ganz reichen, um den Film originell zu machen. Mein bester Freund bemerkte treffend: "Alles sieht irgendwie gleich aus; sei es nun Star Wars, Herr der Ringe oder Narnia." Stimmt irgendwie. Nichts gegen Herr der Ringe, nichts gegen Star Wars - ich schätze sie alle. Beim Herrn der Ringe muß ich sogar betonen, daß ich mittlerweile auch mit den Unterschieden Buch/Film gut leben kann und die Filme für eine werknahe - und vor allem dem Buch würdige - Umsetzung halte. Aber der Zeitgeist scheint mittlerweile jedem neuen Film ein Maximum an gewaltigen Perspektiven, gigantischen Räumen, überdimensionalen Heeren und bombastischen Soundeffekten vorzuschreiben - von Masken und CG-Kreaturen gar nicht zu reden. Vielleicht würde man den gleichen Stoff fünfzig Jahre früher oder später ganz anders auf die Leinwand bringen. Sicherlich wird Narnia eine großartige Verfilmung; aber ob sie sich vom Einheitsbrei der derzeitigen Hollywood-Produktionen abheben wird, steht in den Sternen.
Doch noch ein anderer Punkt hat mich nach dem Trailer innerlich eine Weile beschäftigt. Ist der Film erst einmal draußen, wird der Narnia-Hype einsetzen. Neuausgaben der Bücher mit Film-Fotos werden folgen, und die Merchandising-Maschinerie wird auch nicht schlafen. Der Plüsch-Aslan für die ganze Familie wird in Millionenauflagen vom Band laufen. Und ich ... Werde ich mit Ran Aléron, Arrec und der Löwe im Kielwasser der Narnia-Hysterie schwimmen? Vielleicht am Narnia-Triumph scheitern? Unter brausendem Narnia-Gejubel nur schütteres Lächeln ernten? ...
Wir werden es erleben. Keine Sorgen machen. Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Werke hat es immer gegeben (man vergleiche nur z. B. Harry Potter mit der Chrestomanci-Reihe von D. W. Jones, die viel älter ist und jetzt - ebenfalls bei Carlsen - neu aufgelegt wird). Und mancher Film bringt einem Werk auch nicht gerade den gewünschten Erfolgsschub (man denke an die vor anderthalb Jahren angelaufene Peter-Pan-Verfilmung, die gerade in den Bereichen Soundtrack und Spezialeffekte eine einzige Katastrophe war. Allerdings: Das Buch ist ebenfalls eine Katastrophe *ächz :doh:).
Nicht daß ich mich bezüglich der bevorstehenden Reaktionen und Vergleiche irgendwelchen Illusionen hingebe ... aber irgendwie habe ich doch alles in allem ein gutes Grundgefühl, allein schon weil mein Werk so anders ist als Narnia. Abwarten und Eistee trinken ...
Jetzt werde ich erstmal nach der Post schauen. Und dann den Sommer genießen ...
PS: Wer eine bibliophile englischsprachige Ausgabe der Narnia-Bücher sucht, ist mit dem großformatigen HarperCollins-Band gut beraten.
Am Samstagabend habe ich, mit einigem Aufschub, die Episode III der legendären Star-Wars-Saga gesehen. Mit gemischten Gefühlen, aber doch mit einiger Zufriedenheit. Wobei mich der Grad der Brutalität doch beunruhigt hat; das ist man aus den fünf früheren Filmen nicht gewohnt. Wie auch immer ...
Die ersten Minuten des Films war ich geistig ohnehin abwesend. Davor lief nämlich ungewöhnlich lange Werbung, und darunter befand sich auch ein Trailer zum ersten Narnia-Film, der im Dezember in die Kinos kommt. Ich habe die Narnia-Bücher zwischen 1994 und 1996 gelesen, die ersten vier in deutscher, die letzten drei in englischer Sprache. "Der König von Narnia", in der chronologischen Abfolge der zweite Band, von Lewis aber zuerst geschrieben (und von mir, wenn ich mich recht entsinne, zuerst gelesen), liegt somit am längsten zurück. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das, was der Trailer zeigt, tatsächlich Lewis' Werk originalgetreu wiedergibt und seine (christliche!) Intention atmet. Man sieht recht viele fremde Wesen, ein bißchen zu viele spektakuläre Schlachten und einen computeranimierten Aslan. Der, wohlgemerkt, doch sehr edel aussieht. Aber das wird nicht ganz reichen, um den Film originell zu machen. Mein bester Freund bemerkte treffend: "Alles sieht irgendwie gleich aus; sei es nun Star Wars, Herr der Ringe oder Narnia." Stimmt irgendwie. Nichts gegen Herr der Ringe, nichts gegen Star Wars - ich schätze sie alle. Beim Herrn der Ringe muß ich sogar betonen, daß ich mittlerweile auch mit den Unterschieden Buch/Film gut leben kann und die Filme für eine werknahe - und vor allem dem Buch würdige - Umsetzung halte. Aber der Zeitgeist scheint mittlerweile jedem neuen Film ein Maximum an gewaltigen Perspektiven, gigantischen Räumen, überdimensionalen Heeren und bombastischen Soundeffekten vorzuschreiben - von Masken und CG-Kreaturen gar nicht zu reden. Vielleicht würde man den gleichen Stoff fünfzig Jahre früher oder später ganz anders auf die Leinwand bringen. Sicherlich wird Narnia eine großartige Verfilmung; aber ob sie sich vom Einheitsbrei der derzeitigen Hollywood-Produktionen abheben wird, steht in den Sternen.
Doch noch ein anderer Punkt hat mich nach dem Trailer innerlich eine Weile beschäftigt. Ist der Film erst einmal draußen, wird der Narnia-Hype einsetzen. Neuausgaben der Bücher mit Film-Fotos werden folgen, und die Merchandising-Maschinerie wird auch nicht schlafen. Der Plüsch-Aslan für die ganze Familie wird in Millionenauflagen vom Band laufen. Und ich ... Werde ich mit Ran Aléron, Arrec und der Löwe im Kielwasser der Narnia-Hysterie schwimmen? Vielleicht am Narnia-Triumph scheitern? Unter brausendem Narnia-Gejubel nur schütteres Lächeln ernten? ...
Wir werden es erleben. Keine Sorgen machen. Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Werke hat es immer gegeben (man vergleiche nur z. B. Harry Potter mit der Chrestomanci-Reihe von D. W. Jones, die viel älter ist und jetzt - ebenfalls bei Carlsen - neu aufgelegt wird). Und mancher Film bringt einem Werk auch nicht gerade den gewünschten Erfolgsschub (man denke an die vor anderthalb Jahren angelaufene Peter-Pan-Verfilmung, die gerade in den Bereichen Soundtrack und Spezialeffekte eine einzige Katastrophe war. Allerdings: Das Buch ist ebenfalls eine Katastrophe *ächz :doh:).
Nicht daß ich mich bezüglich der bevorstehenden Reaktionen und Vergleiche irgendwelchen Illusionen hingebe ... aber irgendwie habe ich doch alles in allem ein gutes Grundgefühl, allein schon weil mein Werk so anders ist als Narnia. Abwarten und Eistee trinken ...
Jetzt werde ich erstmal nach der Post schauen. Und dann den Sommer genießen ...
PS: Wer eine bibliophile englischsprachige Ausgabe der Narnia-Bücher sucht, ist mit dem großformatigen HarperCollins-Band gut beraten.
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Manuel Charisius - Blog am : Man liest vorher
Vorschau anzeigen
Der Starttermin des ersten Narnia-Films nähert sich mit Riesenschritten. Am 8. Dezember ist es soweit. Das freut nicht nur den deutschen Vertrieb, sondern auch mich, einen langjährigen Verehrer der Werke von C. S. Lewis.
Und - was ich einerseits recht am
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