Skip to content

Indian Summer

Die Blätter der Bäume leuchten in den Farben eines unerwartet prächtigen “Indian Summer”. Ich kann mich kaum daran satt sehen.

Ich habe mich schwergetan, diesen Eintrag unter “Autorenalltag” abzulegen, nicht wegen der darin dokumentierten Naturbeobachtung – im Gegenteil, für derlei Phänomene kann man als Autor gar nicht offen und aufnahmebereit genug sein –, sondern weil, wenn das alles, dieses ewige Gegen-Wände-rennen, dieses stete Scheitern an den Erwartungen anderer, dieses permanente Abgewiesen-werden, dieses Gefühl, beruflich auch in Zukunft durch oftmals scheinbar so willkürliches Daumen-runter auf den Stand von vor Jahren zurückgeworfen zu werden, wenn all das also Autorenalltag sein soll –, ich mir noch einmal schwer überlegen sollte, ob ich wirklich Autor sein möchte.

Von der ersten Idee bis zum ersten veröffentlichten Buch vergehen im Schnitt 15 Jahre, lautet eine Prognose, die seit jeher unter Kollegen kursiert. Meine erste Idee hatte ich 1996. Eigentlich setzte ich alles daran, mit den Königen unter dem Schnitt zu bleiben. (Wohlgemerkt: Wir reden hier von konventionellen Verlagsveröffentlichungen.) Die Zeichen standen gut dafür, nur scheinbar leider nicht gut genug: Daß (spätestens) 2011 ein Buch von mir erscheint, ist gefühlt so wahrscheinlich wie daß ich morgen im Lotto gewinne.
Nächte Woche ist Buchmesse. Vielleicht geschieht noch ein Wunder. Allerdings hab ich schon 2003 aufgehört, an Wunder zu glauben.