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Fix und alle

Stundenlange Arbeit. Jetzt reicht's aber wirklich. Den Rest sowie das Exposé werde ich morgen überarbeiten. Spätestens Donnerstag geht die Arbeitsprobe dann zur Post.

Die beiden Extrema: Entweder wird man betriebsblind, d. h. einem fällt nichts mehr am eigenen Text auf, und sei es auch noch so falsch. Oder aber man ist hypersensibilisiert und denkt im einen Moment, ja, so ist es perfekt, und im nächsten: Großer Gott, wie konnte ich einen solchen Spittel schreiben ... (tatsächlich klingt es gut) / Liebe Güte, so was von falsch, wie konnte denn das passieren ... (richtiger könnte es nicht sein) / Ach du Schande, das ist ja ein krasser Stilbruch ... (nichts wäre passender als das, was dasteht)
Im Augenblick oszilliert meine Haltung zum Text zwischen den beiden Polen. Mal finde ich Fehler gar nicht und dann auf einmal wie durch Zufall, mal arbeite ich eine Stelle X-mal um, weil sie mir jedes Mal aufs neue zunächst ge- und dann sofort wieder mißfällt.

Ich kann nicht mehr, genug jetzt. Ich habe mir eine Mütze Schlaf redlichst verdient.

Mal wieder anders

Verrückt, wie ich offensichtlich bin, habe ich mich dazu entschlossen, den Anfang von Ran Aléron, Arrec und der Löwe noch einmal komplett umzuarbeiten, bevor ich ihn zur Post bringe. Nun, "komplett" ist vielleicht zuviel gesagt, aber in der Tat habe ich fundamentale Dinge geändert, so z. B. die Charakterisierung bestimmter Figuren (anfangs sind es drei) oder die Dosis an Hintergrundinformationen (warum begeben die Protagonisten sich auf die Reise, was sind ihre Motivationen, Sehnsüchte, Ängste?) - gerade was letztere betrifft, schien mir der Einstieg in den Roman noch ein wenig gebläht. Schließlich kann und soll der Leser die Figuren ohnehin ja auch im Laufe der Handlung kennenlernen. Mittlerweile habe ich in einer Extra-Datei knapp 10 Seiten Outtakes gesammelt.
Diese ganze Arbeit ist natürlich ungeheuer zeitaufwendig und zudem auch noch gefährlich: Was, wenn ich ein wichtiges Detail, einen kleinen Nebensatz nur, in die Outtakes verbanne, so daß der Leser hinterher den Zusammenhang nicht mehr versteht? Gerade vorhin kam mir ein Verdacht, und ich fütterte probeweise die Suchfunktion mit dem Zweitnamen einer bestimmten Hauptfigur. Tatsächlich steht er jetzt, nach den Bauarbeiten, an falscher Stelle, will sagen, er taucht erstmals ohne Erläuterung auf, und der in bezug auf Charisius-Werke noch unkundige Leser fragt sich, wer das denn nun sein soll.

Ich glaube aber, das meiste habe ich gestern und heute geschafft. Jetzt sind es nur mehr Feinheiten - hoffe ich. Auf der ersten Seite habe ich noch einen Grammatikfehler ausgebügelt - meine Güte, wie peinlich wäre es gewesen, wenn das Lektorat der Agentur den Text mit diesem Fehler erhalten hätte ... Aber mal Hand aufs Herz: Wer von denjenigen, die dieses Weblog lesen, kann auf Anhieb und mit hundertprozentiger Sicherheit das Perfekt von "anbrechen" bilden? Oder von "nachjagen"? Nun, wie man sieht, zieht sich der menschliche Spracherwerb bis ins Erwachsenenalter hinein. :ja:
(Für alle, die zweifeln und nicht nachschauen können oder wollen, aber dennoch nach der Lösung meines linguistischen Rätsels gieren: Das Perfekt beider Verben wird mit "sein" gebildet.)

Puh ... Jetzt gehe ich erst einmal mit dem Husky spazieren und dann wieder an die Arbeit.